Immerhin 20.000 Menschen betreiben Handball in Österreich in einem der 146 offiziell registrierten Vereine. Somit spielt in Österreich jeder 445. Einwohner aktiv Handball. Zum Vergleich: In Deutschland ist es jeder 292. Einwohner, was ein gutes Bild der Popularität von Handball in den beiden Ländern vermittelt.
Österreich ist als Handball-Land jedoch eine der aufstrebenden Nationen und verfügt sowohl in der Männer-Nationalmannschaft wie auch in der Frauen-Nationalmannschaft über eine Reihe von international angesehenen Spieler:innen. Spätestens seit der Europameisterschaft der Männer 2020 im eigenen Land ist Handball wieder in der Öffentlichkeit Österreichs angekommen: Alle eigenen Länderspiele wurden live vom ORF übertragen und erreichen sehr gute Einschaltquoten. Ein klares Zeichen dafür, dass Österreich in Handball auch bei den Zuschauern und Ticket-Verkäufen auf dem Vormarsch ist.
Wie in vielen anderen Ländern auch, ist das größte Handball-Aushängeschild des Landes auch in Österreich die Nationalmannschaft der Männer. Umso schmerzlicher war es, dass das Nationalteam über viele Jahrzehnte immer wieder an den Qualifikationen für die großen Endturniere scheiterte. Zwar steht der Vize-WM-Titel 1938 in der Halle in den Geschichtsbüchern, doch anschließend konnte sich Österreich nur noch 1958 und 1993 für die Endrunde der Weltmeisterschaft qualifizieren. Ein echter Weckruf war dann die Europameisterschaft im eigenen Land in 2010: Für die EM war Österreich als Gastgeber automatisch qualifiziert und holte sich vor heimischem Publikum respektabel den 9. Platz. Ab da war der Qualifikationsknoten geplatzt: Seitdem war das österreichische Nationalteam bei vier Weltmeisterschaften und drei weiteren EM-Endrunden dabei.
Unvergessen bleibt dabei die erneute Ausrichtung von Österreich bei der Handball EM 2020. Im Schnitt sahen über 300.000 Zuschauer die Spiele des eigenen Teams im TV und 152.000 Tickets konnten für die Europameisterschaft verkauft werden. Mit einem historischen 8. Platz beendete das Team um Robert Weber und Nikola Bylik die EM 2020. Die erneute Qualifikation für die EM 2022 in den Nachbarländern Ungarn und Slowakei ist jetzt die Chance für Österreich, das Handball-Fieber im Land weiter anzuheizen!
Übrigens: Bei der Handball EM 2022 in Ungarn und der Slowakei tritt Österreich erneut gegen Deutschland an. Spielort für alle Vorrundenspiele ist Bratislava und die Tickets für die Europameisterschaft sind bereits im Vorverkauf erhältlich.
Der Handball in Österreich ist noch nicht so professionell aufgestellt wie in anderen Teilen Europas. Der Zuschauerzuspruch und die Anzahl an verkauften Tickets für Handball in Österreich steigt zwar, jedoch wird zumeist in moderaten Hallenkapazitäten gespielt. Was das Ticketing angeht, ist die HLA Meisterliga, also die Österreichische 1. Liga, vorbildlich aufgestellt. Bei allen Teams ist es möglich, Tickets für die Heimspiele vorab zu bestellen. Auch die Nationalmannschaft Österreichs bietet die Eintrittskarten vorab online zum Kauf an.
Folgende Teams bieten einen Online-Vorverkauf über Oeticket oder Ticketmaster an:
Ticketmaster ist der offizielle Partner der HLA Meisterliga und HLA Challenge, so dass es nicht verwundert, dass eine Vielzahl der Tickets für die Ligaspiele in Österreich dort angeboten werden.
In der Zeit vor Corona lag der Zuschauerschnitt in Österreichs höchster Liga im Männer-Bereich bei knapp über 700 Zuschauern. Die meisten Tickets konnten zuletzt ALPLA HC Hard, HSG Holding Graz, HC FIVERS WAT Margareten und Bregenz Handball verkaufen. Im Schnitt sind diese Teams bei knapp unter 1.000 Zuschauern anzusiedeln, wobei die Top-Spiele zumeist ausverkauft sind. Wie auch in anderen Ländern, waren die Hallen und Arenen in Österreich zum Re-Start nicht voll besetzt, so dass Zuschauerstatistiken für die Saison 2021/2022 noch Abweichungen im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren beinhalten.
Die höchste Liga Österreichs im Bereich der Männer ist die Handball Liga Austria (HLA) Meisterliga, die zur Saison 1998/1999 gegründet wurde. Lange Jahre kämpften in dieser Liga die zehn besten Teams Österreichs um den Titel des Österreichischen Meister. Mit Start der Saison 2021/2022 nehmen jetzt jedoch zwölf Teams am Spielbetrieb teil. Dabei qualifizieren sich in einer Hauptrunde die ersten acht Teams für die Viertelfinals der Playoffs um die Meisterschaft, während die letzten vier Teams ein Playdown um den Abstieg ausspielen.
Die HLA Challenge ist die zweithöchste Spielklasse der Männer in Österreich. In dieser Liga treten 19 Teams in zwei Staffeln an und kämpfen um den Aufstieg in die HLA Meisterliga.
Bei den Frauen ist die Women Handball Austria (WHA) Meisterliga die höchste Liga des Landes. Die vom Österreichischen Handballbund ausgerichtete Spielklasse umfasst 12 Mannschaften. Das mit Abstand bekannteste Team ist dabei Hypo Niederösterreich.
Bei den Frauen ist die Österreichische Meisterschaft in den vergangenen Jahrzehnten oftmals frühzeitig geklärt gewesen. Unfassbare 43 Meisterschaften kann Hypo Niederösterreich verzeichnen. Von 1976 bis 2018 holte das Team aus Maria Enzersdorf jedes Jahr den Titel. In der Saison 2018/2019 musste sich Hypo Niederösterreich dann sensationell WAT Atzgersdorf geschlagen geben. Nach der abgebrochenen Corona-Saison konnte sich Hypo Niederösterreich jedoch revanchieren und die Meisterschaft 2020/2021 wieder für sich entscheiden.
Bei den Männern in Österreich ist Bregenz Handball der Rekordmeister: 9 Titel können die Bregenzer auf sich vereinen. Die Besonderheit dabei ist, dass alle Meisterschaften zwischen 2000 - 2010 geholt worden sind. HC Linz und HC Hard folgen mit jeweils 7 Meister-Titeln. HC Hard ist auch der aktuelle Meister in Österreich.
Handball in Österreich findet mittlerweile immer häufiger den Weg ins Fernsehen oder zumindest den Live-Stream. Die Spiele der Nationalmannschaft überträgt zumindest ORF Sport+, während laola1.tv zahlreiche Partien der WHA Meisterliga und der HLA Meisterliga im Livestream zeigt. Die erfolgreichen Liveübertragungen im TV bei ORF zur Europameisterschaft 2020 zeigen aber, dass sich Handball auch in Österreich durchaus zu besten Sendezeiten durchsetzen kann.
Laut der Mitgliederstatistik des Österreichischen Sportbundes bieten im Jahr 2020 in Österreich 146 Vereine Handball als Sportart an. 20.007 aktive Handballer:innen sind in diesen Vereinen registriert.
Zum Vergleich und zur besseren Einordnung: Weitere Mannschaftssportarten wie Basketball werden in Österreich von 22.112 Personen betrieben, Volleyball von 27.716. Die üblichen Mannschaftssportarten bewegen sich somit alle auf einem ähnlichen Level, auch wenn Handball hier knapp das Nachsehen hat. Der Fußball ist dem Handball auch in Österreich enteilt: Über 300.000 aktive Fußballer:innen stellen die anderen Verbände klar in den Schatten.
Österreich hat über die Jahre einige Handball-Spieler hervorgebracht, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden sind. Bestes Beispiel ist Viktor Szilagyi, der heute Geschäftsführer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel ist. Doch auch die heutige Generation in der Handball-Nationalmannschaft von Österreich ist mit einigen Namen gespickt, die internationalen Kennern geläufig sind, unter anderem:
Gemeinsam mit WeplayHandball hat der Österreichische Handballbund den ÖHB-Fanshop ins Leben gerufen. Hier finden die österreichischen Handball-Fans alle Nationaltrikots und Fanartikel der Nationalmannschaft. Zudem gibt es eine eigene ÖHB Kollektion, stylishe Hoodies und einiges mehr. Was den Fanshop betrifft ist der ÖHB also absolut professionell aufgestellt!
Seit Anfang 2021 ist der italienische Sportartikelhersteller Kappa der offizielle Ausrüster des Österreichischen Handballbundes und somit auch der Nationalmannschaften der Männer und Frauen. Der entsprechende Vertrag läuft erst einmal bis Ende 2023. Kappa wird für den ÖHB exklusive Trikots designen und somit nicht einfach Ware von der Stange anbieten. Alle Fanartikel können dann im ÖHB Fanshop bei WeplayHandball bestellt werden.